Nizza-Verteidiger Atal in großer Not: Staatsanwaltschaft leitet nach Posting in sozialen Medien Ermittlungen ein

Der OGC Nizza hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass der Verteidiger Youcef Atal (27) „bis auf Weiteres“ suspendiert wurde, weil er in den sozialen Medien antisemitische Äußerungen gemacht haben soll. Inzwischen untersuchen auch die Staatsanwaltschaft und der französische Fußballverband die Angelegenheit.

Atal ist 29-facher algerischer Nationalspieler und spielt seit Sommer 2018 für den südfranzösischen Klub. Davor spielte er in Belgien, wo er bei KV Kortrijk unter Vertrag stand. In dieser Saison stand er in sechs der acht Ligaspiele der aktuellen Nummer neun der Ligue 1 in der Startelf, fünf davon als Stammspieler.

Am Samstag postete Atal ein Video in den sozialen Medien, in dem ein Prediger zu einem „schwarzen Tag für die Juden“ aufrief. Dabei hat sich Atal hässlich geschnitten. Die französische Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung zu den Äußerungen des Algeriers eingeleitet und prüft, ob er sich der Verherrlichung des Terrorismus und der öffentlichen Aufstachelung zu Hass oder Gewalt aufgrund einer bestimmten Religion schuldig gemacht hat, berichtet RMC Sport. Auch der französische Fußballverband soll den Beitrag untersuchen und könnte möglicherweise Maßnahmen ergreifen.

Atal hat seinen beanstandeten Beitrag inzwischen gelöscht und gegenüber seinem Arbeitgeber eingeräumt, dass er mit seinen Äußerungen falsch lag. In einem neuen Posting schrieb er außerdem unter anderem: „Ich würde niemals eine Hassbotschaft unterstreichen“. Dennoch hat sein Verein beschlossen, ihn zu suspendieren: „In Anbetracht der Art der Veröffentlichung und ihrer Schwere hat der Verein beschlossen, sofort eine erste Disziplinarstrafe gegen den Spieler zu verhängen, bevor die Sport- und Justizbehörden über weitere Sanktionen entscheiden“, heißt es in einer Erklärung des OGC Nizza.

Atal ist nicht der einzige Fußballer, der durch Äußerungen über den Krieg zwischen Israel und der Hamas in Misskredit geraten ist. So musste sich Noussair Mazraoui vor der Vereinsführung von Bayern München verantworten, weil er in mehreren Posts auf Instagram seine Unterstützung für die Menschen in Palästina zum Ausdruck brachte. Am Dienstag ging der FSV Mainz 05 mit Anwar El Ghazi noch einen Schritt weiter: Der ehemalige Ajax- und PSV-Spieler wurde vom Bundesligisten aus dem Kader ausgeschlossen, nachdem auch er sich in den sozialen Medien für die palästinensische Sache und die Hamas eingesetzt hatte.