Kimmich zum FC Barcelona: Parallelen zum Fall Lewandowski?

Joshua Kimmich plant angeblich, den FC Bayern München in Richtung des FC Barcelona zu verlassen, ähnlich wie sein ehemaliger Teamkollege Robert Lewandowski. Spanischen Medienberichten zufolge möchte der 28-jährige Mittelfeldspieler einen Wechsel zu den Katalanen im Sommer erzwingen. Der FC Barcelona hat Interesse an Kimmich gezeigt und sucht einen Nachfolger für den erfahrenen Sergio Busquets. Barça-Coach Xavi Hernandez hat offenbart, dass er Kimmich gerne in seinem Team sehen würde.

Obwohl Kimmich in München als unverkäuflich gilt, hält Xavi einen Wechsel im Sommer für möglich. Er lobte Kimmich als herausragenden Spieler, der das Spiel fantastisch verstehe. Xavi verwies auf den Fall Lewandowski, der ebenfalls den Wunsch hatte, zum FC Barcelona zu wechseln.

Will Kimmich einen Wechsel erzwingen?

Die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“ berichtet, dass Kimmich erwägt, ein neues Abenteuer im Ausland zu suchen. Es wird behauptet, dass der deutsche Nationalspieler sogar bereit sei, für einen Wechsel zum FC Barcelona zu kämpfen, ähnlich wie Lewandowski im Jahr 2022. Lewandowski verließ schließlich den FC Bayern und wechselte für 45 Millionen Euro zu den Katalanen.

Da die geplante Rückkehr von Lionel Messi nicht zustande kam, hat der FC Barcelona laut „Mundo Deportivo“ finanziell etwas mehr Spielraum. Es ist jedoch unklar, wie der hochverschuldete Verein die Ablösesumme für Kimmich aufbringen will.

Fakt ist, dass der FC Bayern Kimmich nicht zum Verkauf freigeben möchte. Der Mittelfeldspieler hat einen Vertrag bis 2025, was den Bayern eine starke Verhandlungsposition verschafft. Die Spekulationen aus Spanien werden jedoch nicht enden, bis Kimmich selbst sich zu den Gerüchten äußert.

Massive Kritik an Kimmich bei den Bayern

Intern gibt es beim FC Bayern München schon seit längerem Kritik an Kimmich. Die Bosse des Vereins (Tuchel, Hoeneß, Rummenigge, Dreesen, Neppe) stellten bei der Saisonanalyse fest, dass Kimmich nie eine optimale Synergie mit seinen Nebenleuten erreicht hat. Es wurde von einer fehlenden „Symbiose“ gesprochen.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus drückte es in den deutschen Medien noch drastischer aus. Er behauptete, dass Kimmichs Nebenleute zuletzt konstant schlechter geworden seien, unabhängig davon, ob es sich um Goretzka, Sabitzer oder Gravenberch handelte. Sie mussten ungewohnte Arbeit verrichten, um Kimmich zu unterstützen.

In der vergangenen Saison konnte Kimmich nicht immer sein volles Leistungspotenzial abrufen. TV-Experten haben teilweise harsche Kritik geäußert, und auch unter den Fans wird über seine Ecken diskutiert, bei denen er seinen Arm vor der Ausführung hebt. Dennoch ist die Erfolgsquote beachtlich, mit sieben Toren aus über 200 Ecken hat er den Bestwert in der Liga erzielt.

Zu viel Ehrgeiz kann auch schaden

Für Trainer Tuchel ist Kimmich unumstritten und er bezeichnet ihn intern als seinen wichtigsten Feldspieler. Allerdings sieht Tuchel ihn nicht mehr als den zentralen Sechser vor der Abwehr, sondern eher etwas offensiver neben einem defensivstärkeren Mitspieler.

Noch wichtiger als die Frage der Positionierung ist die Auswirkung von Kimmichs überehrgeizigem Verhalten auf seine eigene Leistung und die seiner Mitspieler. Kimmich strebt in der Hierarchie schnell nach oben und wurde bereits von Rummenigge als Kapitän der Zukunft bezeichnet. Manchmal wirkt er jedoch fast schon gefangen in dieser Rolle. Im Verein wurde ihm zuletzt geraten, öfter mal zu lachen.

Kimmichs Einstellung sorgt auch unter den Kollegen für Diskussionen, wie bereits bei den vergangenen Nationalmannschaftslehrgängen deutlich wurde. Er gilt als streitbarer Charakter, und während der Weltmeisterschaft in Katar wurde seine Rolle von einem Kreis von Nationalspielern hinterfragt. Ihnen zufolge zeigt Kimmich auf dem Platz zu viele Alibi-Gesten, mit denen er seinen Ehrgeiz zwar öffentlich betont, die jedoch keine konkreten Ergebnisse bringen.