Der 1. FC Union Berlin war vor noch nicht allzu langer Zeit die vermeintlich kleinere „Macht“ in der Hauptstadt. Mittlerweile hat sich das Bild deutlich gewandert. Köpenick ist prominent wie nie und dieses Wachstum könnte zulegen. Immerhin sind die Berliner schon wieder auf Europa-Kurs in der Liga.
Abseits des gesteigerten Bekanntheitsgrads wächst in der Hauptstadt aber auch das Trainingsgelände des Clubs. Hierfür kommt es zu einem kuriosen „Deal“ zwischen Verein und Stadt, der auch zwei weitere Berliner Clubs betrifft.
Strahlkraft erhöht: Union Berlin bekannt wie nie
Mit dem Aus in der Europa League im Achtelfinale ist für den 1. FC Union Berlin die Europa-Rundfahrt erst einmal beendet. Dennoch können die „Eisernen“ aus der Zeit offenbar nachhaltig Kapital schlagen. Deutlich gestiegen ist zum Beispiel die Anzahl der Follower in den sozialen Netzwerken. Lagen die Berliner hier im September noch bei rund 583.000 Anhängern, sind es mittlerweile mehr als 727.000.
Allein bei Facebook kamen mehr als 42.000 Follower hinzu, bei Instagram mehr als 37.000 neue Anhänger. Interessant: Für die größten Ausschläge sollen die Partien gegen Ajax Amsterdam verantwortlich gewesen sein. Der leidenschaftliche und gleichzeitig begeisternde Fußball der Berliner kam offenbar gut an.
An die rund 20 Millionen Follower von Ajax kommt Union noch lange nicht heran. Dennoch sind die Berliner aber mittlerweile auf einem Niveau mit international bekannten Traditionsvereinen wie dem FC Kopenhagen (766.000 Follower) und Sparta Prag (763.000 Follower). Sollte es dieses Jahr wieder für einen internationalen Platz reichen, dürfte die Tendenz steigend sein.
Trainingsgelände der „Eisernen“ wächst im Sommer
Gearbeitet werden soll an der Europa-Rückkehr ab Sommer in der Hauptstadt unter noch besseren Bedingungen. Die Berliner planen, einen weiteren Naturrasenplatz für ihre Trainingseinheiten zu nutzen. Dafür sollen zwei bisher vom Bezirksamt verwaltete Kunstrasenplätze zu einem neuen Naturspielfeld verschmelzen.
Kuriose Vorgabe: Die „Eisernen“ dürfen ihren neuen Trainingsplatz nur errichten, wenn im gleichen Atemzug zwei Kunstrasenplätze in Köpenick erbaut werden. Konkret geht es dabei um den Eiche-Sportplatz und die Anlage in der Wendenschloßstraße, die von Eiche Köpenick bzw. dem Köpenicker FC genutzt werden. Geschätzter Kostenpunkt für Union: Rund 892.000 Euro pro Platz.
Begeisterung nicht überall groß
Begeisterung über den neuen Plan ist allerdings nicht überall zu spüren. Eiche Köpenick ist über die Entwicklung begeistert, da nun auch im Winter trainiert werden kann. Der Köpenicker FC wiederum hätte laut eigenen Angaben lieber seinen Naturrasenplatz behalten als künftig auf einem Kunstrasenplatz zu spielen.
Einschalten könnten sich zudem noch klagende Bewohner, da in Zukunft neben dem Platz des KFC ein neues Wohnviertel entstehen soll. Mögliche Alternativen, die der Verein dem Bezirksamt vorschlug, wurden jedoch abgelehnt.