Skandal: Neapel schließt Frankfurter Fans für das Rückspiel aus

Ärger gibt es im Vorfeld des Rückspiels in der Champions League zwischen dem SSC Neapel und der Eintracht Frankfurt am Mittwoch. Grund ist, dass die Frankfurter Fans keine Tickets kaufen können für das Gastspiel ihres Vereins in Italien. Genau genommen dürfen die Frankfurter Anhänger noch nicht einmal anreisen. Das ist ein offizieller juristischer Beschluss.

Natürlich ärgern sich die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt über das Verhalten der Italiener. Es ist ein klarer Nachteil für den eigenen Club, wenn keine Fans vor Ort sein dürfen, egal ob diese nun in der Unterzahl sind oder nicht.

Die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt sind verärgert

Darüber hinaus ist die Champions League ein spezielles Ereignis und wann die Eintracht Frankfurt das nächste Spiel in diesem bedeutenden Wettbewerb bestreiten wird, steht wie man so schön sagt in den Sternen. Denn das Hinspiel gegen das wirklich sehr starke SSC Neapel, aktueller Tabellenführer in der Serie A, ging mit 0:2 verloren.

Das Erreichen der nächsten Runde ist vorsichtig formuliert nicht realistisch und die Tabelle in der Bundesliga lässt auch nicht ganz so viele Hoffnungen zu, dass es ab Sommer wieder neue Spiele in diesem Wettbewerb gibt. Zur Erinnerung: Eintracht Frankfurt gewann die letzte Europa League und qualifizierte sich aus diesem Grund für die Königsklasse.

Gerichtliche Entscheidung in einem Hin und Her

Rund um die Niederlage im Hinspiel war noch nicht klar, wie sich die Situation rund um das Rückspiel entwickeln würde. Tatsächlich ist es äußerst ungewöhnlich, dass in einer Stadt in einem Wettbewerb wie der Champions League nach behördlicher Entscheidung Fans ausgeschlossen werden.

Hier darf es auch keine Rolle spielen, dass die Anhänger von Eintracht Frankfurt bei Gastspielen in der Vergangenheit durchaus das ein oder andere Mal nicht ganz so positiv aufgefallen sind. Ausgangspunkt der Diskussionen war die Verfügung des italienischen Innenministeriums, welche dem SSC Neapel untersagt hatte, Karten an die Anhänger der Eintracht zu verkaufen.

Einiges ist seltsam an der Entscheidung

Die Präfektur Neapel verbot also den Verkauf an Tickets an Fans aus Frankfurt, obwohl es ein offizielles Auswärtskontingent gibt. Dagegen wurde Einspruch eingelegt, dem ein Gericht auch statt gab. Es war das zuständige Verwaltungsgericht der Region Kampanien, welches auf einen Eilantrag der Eintracht reagierte.

Doch am Sonntag wurde noch einmal von der Präfektur Neapel bekannt gegeben, dass es bei diesem Verbot bleiben wird. Mittlerweile redet man in Frankfurt von einer behördlichen Willkür und verzichtet auf die Nutzung des Auswärtskontingents. Ein kleines Hintertürchen lässt man sich zwar offen, doch derzeit steht der Ärger im Vordergrund und man möchte in erster Linie für die Zukunft Gewissheit haben, dass so etwas nicht wieder vorkommt.

Was nicht durchdacht ist

Mit ein Grund, weshalb die Entscheidung in Neapel als seltsam wahrgenommen wird, ist, dass tatsächlich nur potentielle Gäste aus Frankfurt keine Tickets kaufen können. Wer außerhalb der Stadt lebt, hätte dagegen theoretisch ein Anrecht. Inhaltlich und von der Begründung her scheint dies alles untauglich und rechtswidrig zu sein, heißt es von Vereinsseite aus. Wobei in einer anderen Begründung allgemein von Menschen mit Wohnsitz in Deutschland die Rede war. Es gab also auch hier noch Widersprüche.