Matthijs de Ligts Schwäche: „Es wird sogar komisch“.

Matthijs de Ligt (23) macht in dieser Saison einen guten Eindruck bei Bayern München. Der im vergangenen Sommer von Juventus Turin gewechselte Verteidiger war am vergangenen Wochenende mit einem Tor gegen den VfB Stuttgart (2:1-Sieg) sogar entscheidend. Doch De Ligts Spiel hat einen Schwachpunkt, schreibt der Journalist Suleyman Özturk von Voetbal International.

In seiner Analyse lobt Özturk die Defensivqualitäten des ehemaligen Ajax-Spielers. Er ist der King Kong des internationalen Fußballs“, schreibt er. Die Stürmer haben nicht die Möglichkeit, ihre Technik und ihren Körper einzusetzen, weil De Ligt seine Kraft und sein Gewicht in die Waagschale wirft. Es sind Ringkämpfe, die er oft mit Leichtigkeit gewinnt und für die er zu Recht Anerkennung bekommt“, so Özturk weiter.

De Ligt hat während seiner Zeit bei Juventus Turin die Feinheiten des Verteidigerhandwerks von anerkannten Spitzenverteidigern wie Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci gelernt. Özturk ist jedoch der Meinung, dass dabei ein anderer Teil des Spiels zu kurz gekommen ist. Noch problematischer ist seine Ballbehandlung. In Turin hat er sich im fußballerischen Teil des Spiels kaum entwickelt. Darüber hinaus macht sich De Ligt nach Ansicht des Journalisten der ‚Pseudo-Führung‘ schuldig, indem er fast alle seine Pässe vorzeigt. Wenn man anfängt aufzupassen, wird es sogar komisch. Dann sieht man, wie er einen Ball zu seinem Torhüter spielt und dann darauf hinweist, dass der Ball zu dem Verteidiger neben ihm gehen kann.

Özturk stellt fest, dass die Pässe von De Ligt immer zu seinen Mitspielern gehen, entweder zum eigenen Torwart oder zurück. Die riskanten, vertikalen Pässe, die er macht, sind auffallend oft nicht sauber genug“, stellt er fest. Bundesligavereine würden dies ausnutzen, indem sie De Ligt im Spielaufbau absichtlich frei lassen. Laut Özturk gibt es noch einiges zu tun, wenn De Ligt wieder einen Startplatz in der niederländischen Nationalmannschaft beanspruchen will. De Ligt ist noch jung, erst 23, aber es ist alarmierend, dass er sich in bestimmten Bereichen kaum oder gar nicht entwickelt hat. Es war kein Zufall, dass er bei der WM nur im Eröffnungsspiel gegen Senegal in der Startelf stehen durfte. Das Turnier in Katar muss ein Weckruf für De Ligt gewesen sein.‘